Auf den Spuren unserer Kindheit und den Traum einmal ein Baumhaus im Leben betreten zu haben, war immer ein großes Ziel. Nun sind wir große Kinder und durften dieses tolle Baumhaus, welches auch schon in Galileo präsentiert wurde, für vier Tage und drei Nächte beziehen. Es war die Idee eines Vaters und dessen Sohn dieses Konzept in die Realität umzusetzen, welches fast fehlgeschlagen ist, da der Vater frühzeitig verstarb. Der Sohn wollte diesen gemeinsamen Traum trotzdem umsetzen und hat mit viel Energie und vielen Behördengängen zwei recht außergewöhnliche Baumhäuser aus dem Boden gestampft, welche dazu noch recht modern von innen ausgebaut waren. In dieser Fotostrecke erfahrt ihr, wie es uns ergangen ist und ob man sich zukünftig vorstellen könnte minimalistisch in so engen Raum leben zu können. Unter einigen Bildern findet ihr kleine Anekdoten und Kommentare. Falls ihr Fragen habt oder euch mit einbringen wollt, dürft ihr das ganz unten im Gästebuch gerne machen. Wir freuen uns über Anregungen.
Unsere Erfahrungen waren zum Anfang sehr entschlossen bis ernüchternd. Meine Frau sagte am ersten Abend, dass sie sich vorstellen könnte minimalistisch leben zu können. Warum eigentlich nicht? Weg vom Konsum, weg vom Alltagsstress, weg vom Lärm, weg von allem was die positive Energie stoppt. Ein großer See mit einem noch größeren Waldabschnitt war auch in der nähe zu finden. Die absolute Ruhe hat man da finden können und sicherlich ist es für jeden etwas, der sich eine Auszeit gönnen möchte. Vor allem konnte ich vor Ort mit meinem MacBook gut arbeiten, da meine Gedanken viel klarer waren als in den eigenen vier Wänden wo noch so viele andere Tabs offen waren.
Doch spätestens am dritten Tag merkten wir sehr schnell, dass wir Stadtkinder waren, so erzogen sind, ein anderes Leben wir praktisch garnicht kannten. Viel Lärm, viele Menschen und zu tun haben.
Ein Hauptproblem war jedoch tatsächlich, dass wir schnell merkten, dass unsere Freiräume/ einen Rückzugsort gefehlt haben/ hat. Meiner Frau war es zu kalt in den vier Wänden und mir hingegen kam das einer Sauna gleich. Ich wollte ein Fenster auf machen und meine Frau verneinte es strikt, da es sonst wieder zu kalt geworden wäre. Im Umkehrschluss war ihr dann immer kuschelig warm und ich hatte ständig einen trockenen Hals und bin die ganze Zeit ohne Hose rum gerannt. Nicht, dass man uns von der Hauptstraße nicht beobachten konnte... ich fühlte mich wie ein Tier im Zoo.
Trotzdem war es eine tolle Erfahrung, vor allem hat mich das Bad und die Sauna (!) im Erdgeschoss begeistert. Warmes Wasser lief ohne Probleme und das Internet lief auch reibungslos.
Wie ihr lesen könnt, beschränkten wir uns tatsächlich nicht auf das minimale Leben, sondern dieses minimale Leben bot uns sogar eine Sauna, Internetanschluß und einen Fernseher mit allen erdenklichen Kanälen. Wie sagt man so schön... "First World Problems".
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Kader K. (Freitag, 27 Juli 2018 15:21)
Wir waren auch da! Empfehelnswert!